• In Nuernberg sehen diese 50er und 60er Bauten am Hauptmarkt und in der oestlichen Sebalder Altstadt einfach zu ahistorisch aus. Sie haben aber gerade diesen guten Eigenschaft, dass Rekonstruktionen hervorragend zu sie passen wuerden und mit ihnen harmonieren wuerden. Das tun sie jetzt schon mit den wenigen verbliebenen Altbauten. Dort liegt die grosse Chance fuer den weiteren Wiederaufbau Nuernbergs, eine bessere Ausgangsposition denn in Staedten wie Kassel, Hannover oder [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon].
    Wie ich frueher schon einmal ausgefuehrt habe, kann Nuernberg mit 10-20 Rekonstruktionen seinen Weltrang unter den historischen Stadtbildern zurueckgewinnen. Dafuer braucht nur ganz wenig zu weichen, was jetzt schon steht.
    Wie das zu tun waere, habe ich frueher in diesem Strang schon mal ausgefuehrt: http://www.aphforum.de/forum/viewtopi…r=asc&start=156 (Nach unten scrollen bis etwa die Haelfte)

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Hallo,

    ich war auf der Seite von Patzschke & Partner Architekten Berlin und konnte bei den Projekten unter "weitere Bauten" ein Plan für das Wöhrlgebäude finden.

    Jetzt mal eine Frage... Es wurde ja erst vor ein paar Jahren an den Jugendstil(?)-bau richtung Ost eine modernes Pendant drangesetzt. Was hat es mit dem Patzschkeprojekt auf sich? Das müßte doch dann der Teil zwischen Altbau und Sportscheckgebäude sein, wo sich meiner Meinung nach heutzutage eine häßliche, schwarze Metallfassade befindet. Stimmt das? Dann wäre die Planung vielleicht ja gar nicht mal so schlecht...^^

    Hat auch jemand ein Bild davon wie der ganze Wöhrlkomplex mit Umgebung vor der Zerstörung aussah?

    Mfg Chris

  • M. W. wurde aus dem Projekt nichts.
    Es dürfte letztlich auch am Nürnberger Baukunstbeirat scheitern (oder gescheitert haben?), der historisierende Architektur nach meiner Erfahrung in der Regel ablehnt.

    Früher:

    Man sieht, daß hier einige Häuser neben dem Tietz-Kaufhaus schon früher ein recht moderner Bau stand, in der rechten oberen Bildecke. Dazwischen eine ziemlich kunterbunte Häuserzeile.

    Heutiger Blick in maps.live.com:

    Bing Karten - Anfahrtsbeschreibungen, Verkehrsinfos und Straßenbedingungen


    Ein Ja zu Patzschke hätte hier eine enorme stadtbildnerische Aufwertung und großstädtisches Flair einerseits gebracht und andererseits den Beweis architektonischen Mutes und die Fähigkeit zum baulichen Pluralismus erbracht.

    Nicht, daß Bauten wie der Breuninger auch seinen Platz in einer heutigen Einkaufsstraße haben und architektonisch für sich gesehen eine vertretbare fachliche Lösung bieten, rein fachlich möglicherweise sogar eine gute.

    Doch scheint man in Nürnberg zu scheuen, neben einem Breuninger-Bau einen Patzschke hinzustellen. Das kommt mir vor, als ob man Angst davor hat, der Patzschke könnte sich als beliebter herausstellen. Und das geht doch gar nicht. Eine solche Geisteshaltung finde ich wirklich rückständig, fast so schlimm, wie die grundsätzliche Ablehnung von Rekonstruktionen :zwinkern:

  • Ich hatte schon vor Jahren über die Wöhrl-Homepage eine Anfrage gestellt, als sich herausstellte, daß der 60er-Jahre-Bau renoviert wird; daraufhin habe ich einen von Hans-Rudolf Wöhrl unterschriebenen Brief erhalten.
    Als Ursache dafür, daß Patzschke nicht gebaut wurde, hat er wirtschaftliche Gründe angeführt. Wenn der bisherige Bau abgerissen worden wäre, dann hätte es sich um einen Neubau gehandelt, für den Stellflächen nachgewiesen (oder entsprechende Ersatzzahlungen als Beteiligung an den städtischen Investitionen in Infrastruktur, insbesondere für die U-Bahn, geleistet) werden müssen. Hier konnte man sich wohl mit der Stadt nicht über die Höhe dieser Zahlungen einigen. So habe ich das zumindest in Erinnerung. Für Details müßte ich den Brief rauskramen.

  • Danke für die Antworten.^^

    Am liebsten wäre mir natürlich eine Rekonstruktion des Vorkriegszustandes. Die ganzen kleinen Häuser sahen echt sympathisch aus. Aber wenn das schon nicht klappt, dann wäre Patzschke wirklich eine gute Lösung gewesen.
    Obwohl es mir ja am liebsten wäre, wenn die Nürnberger Altstadt ihr komplettes Vorkriegsgesicht zurückbekommen würde, und außerhalb der ursprünglichen Altstadt würden Bauten wie von Patzschke gut die Billigbauten ersetzen können - wie z.B. Plärrer - ich warte schon seit Jahren auf die Sprengung.+g+

    Und zum Breuningerbau... Ganz ehrlich... Das wäre mit einer der ersten Dinger der Nürnberger Altstadt, die ich in die Luft sprengen würde. So ein billiger Kasten... Tz... Die Karolinenstraße ist bis auf ein paar Häuser wirklich nicht schön, und das Ding ist der Abschuß hoch zehn.+ärger+

    Mfg Chris

  • Zitat

    Die Karolinenstraße ist bis auf ein paar Häuser wirklich nicht schön

    Auf der Karolinenstrasse sind noch in den 1990er Jahren Gründerzeitbauten durch Glaskasten ersetzt worden. Das alte Stadtbild ist dort wohl verloren, aber auf Dauer müssten die Glasfassaden durch Sandsteinfassaden zu ersetzen sein. Auch beim Breuninger wäre das zu erwägen, wenn es dem Besitzer den Aufwand wert wäre.
    Rekonstruktionen scheinen mir an so einer Stelle wie um den Weissen Turm leider unrealistisch. Heute ist es noch nicht einmal möglich, die Rekonstruktion so wichtiger Bauten wie die Moritzkapelle, das Toplerhaus, oder das eigentliche Pellerhaus (Vorderhaus) anzugehen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Wie sieht es eigentlich beim Haus Weißgerbergasse 10 aus? Ist die Restaurierung mittlerweile abgeschlossen? Die letzten Bilder von baukunst-nbg wurden hier im September '07 eingestellt, und stammten etwa vom Winter vorher. Ein Bekannter von mir, der letztes Jahr nach Nürnberg gezogen ist, hat mir mal ein paar Bilder geschickt, zufällig vom selben Haus! Sie stammen vom August '07:


    Die formale Behandlung des Fachwerks gäbe viel Diskussionsstoff, aber wenn man die Geschichte des Hauses http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de/index.php?id=6\r
    http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de/index.php?id=6 kennt, ist es eine sehr gelungene Restaurierung! Die Problematik war ja folgende: gotisches Traggerüst von 1390, barocke Fensterteilung, keine Anhaltspunkte zur ursprünglichen, gotischen Fensterteilung. Anstelle einer auf gotisch getrimmten Phantasie-Fensterteilung hat man sich hier entschlossen, beide Zustände nebeneinander zu lassen, wobei mit einem Vergleich einer Abbildung vor der Restaurierung hervor geht, dass trotzdem einzelne Partien rekonstruiert worden sind. Dass aber die baugeschichtlichen Befunde auch auf die neuen Holzbalken übertragen worden sind, sieht man beispielsweise an den Blattsassen eines herausgesägten Kopfbandes links oben am 2. Obergeschoss.

    Die Stirn runzle ich allerdings beim Nachbarhaus Nr. 8 rechts: reichlich überladen mit Schmuck, und dazu teilweiswe noch vergoldet. Weniger wäre mehr gewesen! Aber auch in solchen Fällen ist von der Denkmalpflege (und auch von den Nürnberger Altstadtfreunden, welche meines Wissens die Rekonstruktion des Dacherkers übernommen haben) viel Fingerspitzengefühl angesagt im Kontakt mit dem Bauherrn. Ich nehme an, dass hier ein Bauherr mit sehr viel Liebe an die Renovation seines Hauses ging. Schnell kann es aber passieren, dass man einen Bauherrn vertäubt, wenn man ihm weis machen will, dass eben weniger mehr wäre. Insofern könnte ich hier verstehen, dass man über die übertriebene Schmuckfreudigkeit des Hausbesitzers mal hinweg sah. Dennoch möchte ich einige Stichworte aufzählen, welche diskussionswürdig waren:

    - vergoldete Rollladenabdeckungen (wieso nicht bspw. metallisiertes dunkelgrau?)
    - "barocke" Kartusche an klassizistischer Fassade (besser weglassen)
    - prächtiger schmiedeiserner Ausleger über der Ladentüre! Aber weshalb braucht es in der Mitte des 3. Obergeschosses nochmals sowas in verkleinerter Ausführung? (besser weglassen)
    - fragwürdige Reliefs über dem Erdgeschoss (besser weglassen, dafür Schausfenster- und Türstürze kräfiger ausbilden, evtl. durchgehend)
    - klotzige moderne Dachlukarnen neben rekonstruiertem gotischen Dacherker (der effektive Glasanteil betragt nur ein Viertel der Lukarnenfront! Auch mit genügender Wärmeisolation bringt man bessere Ergebnisse hin)
    - Fensterleibungen sind im hellen Fassadenton gestrichen statt im Rotton der Gewände (die Fenster sitzen aussergewöhnlich tief, resp. "weit hinten", und wegen der besseren Lichtreflexion entschied man sich wohl für einen helleren Anstrich >>> Planungsfehler beim Fensteranschlag?)

  • Zitat von "Riegel"

    Wie sieht es eigentlich beim Haus Weißgerbergasse 10 aus? Ist die Restaurierung mittlerweile abgeschlossen?

    Ich habe mir das Haus vor ein paar Tagen angesehen. Die Handwerker sind noch eifrig dabei. Optisch erkenne ich noch nicht so viel Veränderung zum dokumentierten Zustand. Aber es wird wohl.

  • Um einmal die Diskussion über die Bewertung des Nürnberger Wiederaufbaus weiterzuführen:
    Ich habe am vergangenen Donnerstag einer Freundin das Areal der (ehemaligen) Altstadt gezeigt und dabei noch einmal die Gelegenheit gehabt, mir selbst alles sehr genau anzuschauen (ich hatte auch eine Mappe mit Vergleichsfotos von Bildindex u.a. dabei) und eine differenzierte Bewertung der verschiedenen Gegenden vorzunehmen.
    Mein Fazit (und auch das meiner Freundin, die eigentlich mit Rekos nicht viel am Hut) wäre ungefähr so:

    (1.) Wo die Altstadt nicht völlig zerstört war (Burgviertel, westliches St. Lorenz, Königstr.) ist der Wiederaufbau hervorragend gelungen, weil
    a.) der Grundriß und die Kleinteiligkeit (fast) exakt beibehalten wurden
    b.) die 50'iger Jahre Bauten oft sehr qualitätvoll sind und sich hervorragend an die stehengebliebenen Bauten anpassen. Durch Ergänzung einiger Details (Gewände, Kalkputz, Chörlein) ließe sich hier noch einiges verbessern, aber im Großen und Ganzen ist es in Ordnung. In Bezug auf diese Viertel würde ich dementsprechend der Nürnberger Selbsteinschätzung vom "besten Wiederaufbau der Republik" sogar zustimmen.

    (2.) Die Gegend westlich und südlich des Hauptmarkts (mit Parkhäusern und Klötzen à la Nachkriegs-Viatishaus), der Hauptmarkt selbst sowie das östliche St. Lorenz enthält Licht und Schatten, wäre aber bei Beiseitigung der schlimmsten Bausünden und deren Ersetzung durch angepassten Wiederaufbau mit vereinzelten Rekos ganz o.k.

    (3.) Das östliche Sebald, das bekanntlich totalzerstört war, wurde von meiner Freundin (die derzeit in Essen arbeitet) ungefähr folgendermaßen charakterisiert: "Mein Gott ist das hier häßlich. Das sieht ja aus wie in Essen und Bochum." und zu einzelnen Bauten oder z.B. zur gesamten Theresienstraße: "Da erübrigt sich ja wirklich jeder Kommentar - Abreißen!". Einzige Ausnahme von dieser Charakterisierung war für sie die Ostzeile des Obstmarktes.
    Wir waren uns dann auch einig, daß das Problem dieses Viertels darin besteht, daß genau das mißlungen ist (bzw. nicht gewollt war), was das Burgviertel ausmacht.
    Das heißt:
    - Zeilenbauweise (zugegebenermaßen moderater als anderswo) und Zusammenfassung von Parzellen statt Kleinteiligkeit
    - monotone Fassaden
    - massive Veränderung des Grundrisses durch Beseitigung oder extreme Verbreiterung vieler Gassen und die völlige Beseitigung der Höfe
    - häßliche 70'iger-Jahre- Bausünden wie die Dresdner Bank zwischen Herzgasse und Hans-Sachs-Platz oder das Scharrer-Gymnasium
    - keine einzige Rekonstruktion, vielmehr sogar Abriss wiederaufbaufähiger Ruinen

    Mit anderen Worten: das östliche Sebald wurde - abgesehen von den Satteldächern - auch nicht anders wiederaufgebaut als die am schlechtesten wiederaufgebauten westdeutschen Städte à la Kassel o.ä. Das Konzept war offensichtlich so ziemlich dasselbe.
    Meiner Ansicht nach hilft da größtenteils wirklich nur noch Abriß und Neubau unter Reko-Aspekten.

  • @ Philon

    diese Einteilung in 1-3 und die Einschätzungen würde ich in etwa auch so sehen. In der östlichen Sebalderstadt können m.E. auch nur ein paar Rekos was retten, sonst nichts, auch ich finde dieses Viertel ganz einfach nur nichtssagend, erbärmlich und trostlos, eben "schwedische Vorstadt" oder wie auch immer (und gerade die östliche Sebalderstadt war es ja, die durch die Dichte europaweit bedeutsamster Profanarchitektur den Ruhm Nürnbergs ganz entscheidend vor dem Krieg prägte - und heute...).

    Für mich bleibt es trotz aller Wiederaufbauleistungen komplett unbegreiflich, wieso zwar Kirchen rekonstruiert werden, aber von Hunderten europaweit bedeutsamer Profanbauten nicht ein einziges wieder aufgebaut werden darf.

    Die ehem. Bedeutung dieses Viertels verlangt m.E. zwingend nach ein paar Rekos. Wenn "nur" das Pellerhaus, Toplerhaus, das ehem. Stadtgartenamt (von nach dem Krieg noch wesentliches stand) und einer der gewaltigen Höfe in der Tucherstr. wieder rekonstruiert werden würde, dieses Viertel und Nürnberg insgesamt würde soviel gewinnen...
    Aber das ganze hatten wir hier ja schon zur Genüge...

  • Zitat von "Markus"

    (und gerade die östliche Sebalderstadt war es ja, die durch die Dichte europaweit bedeutsamster Profanarchitektur den Ruhm Nürnbergs ganz entscheidend vor dem Krieg prägte - und heute...).

    Für mich bleibt es trotz aller Wiederaufbauleistungen komplett unbegreiflich, wieso zwar Kirchen rekonstruiert werden, aber von Hunderten europaweit bedeutsamer Profanbauten nicht ein einziges wieder aufgebaut werden darf.

    Ja, das bleibt mir auch unbegreiflich ... was ist damals bloß in die Leute gefahren?! :kopfschuetteln:

    Ich würde zum Toplerhaus, Pellerhaus und Stadtgartenamt noch wenigstens das Grolandhaus und eine Reihe bedeutender Bauten in der Tucher-, der Theresien- und der Martin-Treu-Str. addieren. Vieles davon - u.a. das Grolandhaus und das Stadtgartenamt - wäre sogar ohne Abrisse machbar, weil da heute Baulücken sind.

    Außerdem gehört m.E. der gesamte Bereich Herzgasse/Hans-Sachs-Gasse/Hans-Sachs-Platz unter Wiederaufnahme des alten Grundrisses rekonstruiert. Der Grundriss ist nämlich gerade da, im ältesten, romantischsten und urtümlichsten Teil der ehem. Altstadt, am massivsten verändert worden.
    Das wäre flächenmäßig ein Projekt von etwa 2/3 des Umfangs des Frankfurter TR-Projekts. Also nichts, was sich nicht stemmen ließe, wenn man nur wollte (allerdings müsste dafür die Dresdner Bank weg ... ach ja, wo sind eigentlich die Globalisierungsgegner und die Antifa, wenn man sie mal braucht :gg: )

  • Zitat

    Ja, das bleibt mir auch unbegreiflich ... was ist damals bloß in die Leute gefahren?!

    Die Lehre, dass man nur dasjenige reparieren durfte, wovon noch ganz viel uebriggeblieben war. Die Rekonstruktion voellig verschwundener, da totalzerstoerter gebaeude wurde untersagt.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • @ Brandmauer:

    Passend dazu habe ich heute ein Zitat des Nürnberger Stadtbaurats Schmeißner gefunden, der den Nürnberger Wiederaufbau geleitet hat und hier bis heute - auch und gerade unter den Altstadtfreunden - nahezu kultische Verehrung genießt:

    Zitat

    "Eine völlig falsche Auslegung der Traditionsverpflichtung wäre jedoch der Versuch, einzelne Gebäude oder Straßenzeilen als Kopien des früheren Bestandes wiederaufzubauen; es würde dem Geist Nürnbergs in jeder Weise widersprechen."

    Aha, es hätte also dem Geist Nürnbergs widersprochen, Nürnberg wiederaufzubauen! Gratuliere Herr Schmeißner, größeren Schwachsinn kann man ja wohl kaum mehr von sich geben. Was ist denn am "Geist Nürnbergs" bitte, das den Wiederaufbau von Nürnberg verbietet???

    Man möge sich das bitte klar vor Augen halten: den vielgerühmten Nürnberger Wiederaufbau gab es überhaupt nicht. In Nürnberg wurde entsprechend der schwachsinnigen Schmeißner-Doktrin nämlich gar nichts rekonstruiert. Das, was wir da heute sehen und bewundern, sind nichts als die kümmerlichen Reste, die den Krieg zufällig überlebt haben.

  • ... daß die Altstadt immer mehr verschandelt wird.
    Die früheren Auflagen à la spitzes Dach etc. haben heutzutage wohl gar keinen Wert mehr. :augenrollen:

    Apropos. Mir ist letztens aufgefallen, daß auch in der nähe (etwas südlich) vom Unschlittplatz was in Bewegung ist. So wie es schien wurde ein Vorgänger dafür abgerissen. Die Straße kann ich jetzt nicht genau sagen, müßte ich nochmal nachschauen. Mühlgasse eventuell?!?

  • Abgesehen von dem Bauhaus-"futuristischen" Schickenhof/Cor-City und dem recht unspektakulär-angepassten Palmenhof sind das fast alles Blöcke, die original aus den 70er Jahren stammen könnten. Stillstand, statt Weiterentwicklung. Eine Verschandelung Nürnbergs zudem, aber offensichtlich ist den Stadtplanern wohl daran gelegen, ihre Stadt langweiliger und im internationalen Attraktivitätsrennen chancenloser zu gestalten.

  • Schrecklich. Selbst in Braunschweig baut man heute altstadtgerechter. Zum Glueck stehen die "Sebalder Hoefe" in einem Innenhof und sind keine Blockrandbebauung, sie werden von der Stasse aus nicht sichtbar sein. Auch der Spitzenberg wird leider nur sehr schlecht.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Es ist fast zum heulen.
    Ich bin Stadtführer in NBG, und wenn es so weiter geht, macht es mir bald keinen Spaß mehr durch die angebliche Altstadt zu führen. :(

    Momentan wird echt nur noch Schrott reingesetzt. Da machen sich selbst die meisten 60er/70er-Jahre-Bauten, die inzwischen so gerne abgerissen werden - um einiges besser. :augenrollen:

    Ich versteh echt nicht wieso Nürnberg momentan so auf "neoliberal" und "modernistisch" macht. Genauso mit der neuen U-Bahn. Welche halbe-Millionen-Stadt braucht schon die neueste Technik, die Millionen von Euro kostet. Nur aus Prestige und als Beweis, daß auch das einstige Florenz des Nordens mit der Zeit geht/gehen kann?!?